Elias Canetti egalitär

Veranstalter
ifk Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Kunstuniversität Linz in Wien
Veranstaltungsort
Reichsratsstraße 17/EG
Gefördert durch
Stadt Wien
PLZ
1010
Ort
Wien
Land
Austria
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
20.03.2024 - 22.03.2024
Von
Stefanie Obermeir, ifk Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Kunstuniversität Linz in Wien

Angesichts des unlängst in Ethnologie, Archäologie und Religionswissenschaft erneuerten Interesses an Themen wie ›Unherrschaft‹, ›Egalitarianism‹ und der Revision hegemonialer kulturhistorischer Trajektorien – jüngst etwa in David Graeber / David Wengrow, The Dawn of Everything – ist eine Diskussion von Canettis imaginärer Ethnografie und Zivilisationsgeschichte im Hinblick auf ihre egalitären und anarchistischen Referenzen und Anknüpfungspunkte mehr als angebracht.

Elias Canetti egalitär

Der »Überlebende« in Canettis epochaler Studie Masse und Macht (1960) kann zum einen als »survivor« eines viktorianisch-evolutionistischen Machtkonzepts, zum anderen als die Schreckensfigur jeder egalitär ausgerichteten Gesellschaft gelesen werden. Angesichts des unlängst in Ethnologie, Archäologie und Religionswissenschaft erneuerten Interesses an Themen wie ›Unherrschaft‹, ›Egalitarianism‹ und der Revision hegemonialer kulturhistorischer Trajektorien – jüngst etwa in David Graeber / David Wengrow, The Dawn of Everything – ist eine Diskussion von Canettis imaginärer Ethnografie und Zivilisationsgeschichte im Hinblick auf ihre egalitären und anarchistischen Referenzen und Anknüpfungspunkte mehr als angebracht. Wie inspirierend, wie übersetzbar in Forschungsfragen sind Canettis Überlegungen heute? Darüber hinaus möchte die interdisziplinäre Tagung einen Beitrag zur Canetti-Philologie leisten, indem sie die nach der Veröffentlichung von Masse und Macht verfassten Anmerkungen zu einem geplanten, aber nie beendeten zweiten Band erstmals vorstellt und kontextualisiert.

KONZEPTION: Ulrich van Loyen (Siegen), Erhard Schüttpelz (Siegen), Andreas Gehrlach (Wien)

TEILNEHMER:INNEN: Sara Bangert (Tübingen), Rosa Eidelpes (Wien), Davide Gnoato (Wien), Sven Hanuschek (München), Thomas Macho (Wien/Berlin), Florian Mühlfried (Tiflis), Hans J. Steinmüller (London), Klaus Theweleit (Freiburg), Kristian Wachinger (Berlin), Annette Werberger (Frankfurt/Oder), u.a.

Programm

Mittwoch, 20. März 2024

14:00 Begrüßung: Andreas Gehrlach, Ulrich van Loyen und Erhard Schüttpelz

14:30 Annette Werberger: Canetti und der jiddische Anarchismus

16:00 Rosa Eidelpes: Canetti azephal. Masse und Macht, die Durkheim-Schule und das Collège de Sociologie

17:30 Kristian Wachinger und Thomas Macho: Gespräch zur Zürcher Ausgabe sämtlicher Werke Canettis

Donnerstag, 21. März 2024

10:00 Sara Bangert: »… die Schritte anderer« Rhythmizität des Kollektiven in Masse und Macht

11:00 Andreas Gehrlach: Wie man ein Überlebender wird. Techniken des Göttermachens

14:00 Hans J. Steinmüller: »Masse« und »Macht« in sozialanthropologischer Perspektive

15:00 Erhard Schüttpelz: Demos und Kratos

16:30 Davide Gnoato: Ein Verlag gegen den Tod? Elias Canetti, Roberto Calasso und der Verlag Adelphi

17:30 Sven Hanuschek und Ulrich van Loyen: Gespräch zum Briefwechsel zwischen Canetti und Adorno

Freitag, 22. März 2024

10:00 Florian Mühlfried: Die bekümmerte und die unbekümmerte Masse

11:00 Ulrich van Loyen: Elias Canetti und die Anthropologie des Judentums

https://ifk.ac.at/kalender-detail/elias-canetti-egalitaer.html
Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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